Die Steyr Maschine begeistert die Kleinsten

STEYR. Kinder begeistern sich nicht nur für Gameboys, Smartphones und andere Verlockungen der digitalen Welt. Auch Wälzlager, Kurbelwellen und Motorkolben aus Eisen und Stahl können die Kleinsten begeistern.  Das beweist die Steyr Maschine, die im Übungskindergarten der BAfEP-Steyr (Bundesbildungsanstalt für Elementarpädagogik) im Einsatz ist. Die Steyr Maschine wurde entwickelt, um Kinder für technische Berufe zu begeistern und um den künftigen ElementarpädagogInnen die Scheu vor der Vermittlung technischer Inhalte zu nehmen.

Steyrer Unternehmen und Schulen entwickelten Technik-Bausteine für Kindergärten

Die drei Bausteine der Steyr Maschine bestehen aus Originalteilen namhafter Steyrer Industriebetriebe: Das Wälzlager stammt von SKF Steyr, das Getriebe von ZF Steyr und das Motoren-Modell vom Dieselmotorspezialisten Steyr Motors. Das Wälzlager aus Keramik kann zerlegt und zusammengesetzt werden, das Getriebe kann umgerüstet werden. Im Motor-Baustein kann das Spiel von Kolben und Nockenwellen verändert werden. Der durchsichtige Zylinderkopf für den Motor-Baustein wurde in der HTL Steyr gefertigt. Damit keine Verletzungsgefahr besteht, wurden die Teile geringfügig modifiziert. Scharfe Kanten der Originalteile wurden entgratet. Die Boxen können nur geöffnet werden, wenn sich in der Maschine keine Teile bewegen.                      

PädagogInnen der BAfEP bei der Konzeption dabei

An der kindergerechten Entwicklung der Bausteine waren die PädagogInnen der BAfEP maßgeblich beteiligt. Die Steyr Maschine ist für Kinder ab einem Alter von drei Jahren konzipiert. Die Bausteine befinden sich seit einiger Zeit im Übungseinsatz. Die feierliche Übergabe erfolgte am 12. Jänner.

Kinder, SchülerInnen und LehrerInnenn müssen begeistert werden

Die Initiative für die Steyr Maschine kam von Walter Ortner, Geschäftsführer des TIC Steyr: „Pädagogische Materialien für Kindergärten mit spielerischem Zugang sind davon abhängig, dass die BetreuerInnen in den Kindergärten im Umgang damit gut geschult sind.“ Das sei auch der Grund für die gemeinsame Konzeption mit den PädagogInnen der BAfEP. Ortner: „Dass die Kinder von der Steyr Maschine begeistert sind, das haben wir bereits gesehen. Jetzt geht es darum, dass die angehenden KindergartenpädagogInnen die Begeisterung mit- und weitertragen.“

Mittelfristig ist denkbar, auch andere Ausbildungsstätten und Kindergärten  mit einer Steyr Maschine auszustatten. Ortner: „Das ist natürlich nur ein kleiner Mosaikstein bei den Bemühungen, dem Fachkräftemangel in technischen Berufen zu begegnen. Dass Unternehmen und Schulen in der Region gemeinsam und mit einem innovativen Konzept den Nachwuchs für Technik und Naturwissenschaften begeistern wollen, ist jedenfalls erfreulich.“

Erweiterung ist denkbar

Ebenso ist daran gedacht, die drei Bausteine der Steyr Maschine in einem nächsten Schritt zu erweitern. Ortner: „Das kann in Richtung Umwelttechnik, 3D-Druck, Elektronik oder IT gehen. Die Unternehmen der Region sind herzlich eingeladen, Ihre Ideen und Vorstellungen dazu einzubringen.“ 

 

Fotos von Kainrath und TIC Steyr.